Kaffee: Norderstr.

Norderstr.

Schokolade • Blaubeere • Nuss

10% Costa Rica

Röstgrad: Half City

Land, Region: Costa Rica, Central Valley, Heredia

Kooperative: Coopelibertad

Anbauhöhe: 1400 masl

Varietät: Caturra

Aufbereitung: Honey

Erntejahr: 2024

FOB: 2,80 $/lb

Unser Einkaufspreis: 7,92 €/kg

Importeur:in: Planting Costa Rica


90% Kolumbien

Röstgrad: Half City

Land, Region: Kolumbien, Cundinamarca, Mesitas del Colegio

Produzent:in: Luis Gabriel Romero

Anbauhöhe: 1500 - 1900 masl

Varietät: Castillo

Aufbereitung: washed

Cupping Score: 85,5

FOB: 8,37 $/kg

Einkaufspreis: 9,96 €/kg

Importeur:in: Plotcoffee

Grundpreis: 38 €/kg ・ inkl. MwSt. ・ zzgl. Versandkosten

Norderstr. Blend - Siebträger / Herdkanne / Vollautomat

Regelmäßig wechselnder Rohkaffee. Geschmack bleibt gleich - versprochen!

Die Norderstraße ist Flensburgs alternative, junge Straße, je weiter die Altbauwohnungen in der parallel zur Förde verlaufenden Straße saniert werden, desto mehr Cafés eröffnen (bei steigenden Mieten versteht sich).
Trotz der so offensichtlichen (krassen) Gentrifizierung beherbergt die Norderstraße gleichzeitig ein linkes Wohnprojekt, einen antifaschistischen Infoladen, einen Kiloladen für gebrauchte Kleidung, sowie mehrere Kunstprojekte und die Flensburger Moschee.
Eine durch und durch alternative, doch moderne, wie auch mit klassischen Fassaden gesäumte Straße.
Für uns die perfekte Namensgeberin für einen klassisch-modernen Espressoblend.

Costa Rica

Coopelibertad

In den frühen 1960er Jahren waren in der Provinz Heredia ausschließlich private Unternehmen im Kaffeesektor tätig. Ihr Ziel war, wie bei vielen traditionellen Privatunternehmen, die Maximierung von Gewinnen. Angesichts dieser Realität standen kleine Kaffeebauern, die keine technische Unterstützung erhielten und aufgrund mangelnder Finanzierung ernsthafte Probleme bei der Pflege ihrer Plantagen hatten, vor enormen Herausforderungen. Viele verloren ihre Parzellen und litten unter einer Armut, die ihre soziale Stellung und Lebensqualität stark beeinträchtigte.

Es war dringend notwendig, eine Lösung zu finden. Die Kaffeebauern mussten sich von einem System befreien, das die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung der Kleinproduzenten hemmte und den Reichtum in wenigen Händen konzentrierte, wodurch eine gefährliche soziale Kluft entstand.

Die Nationalbank von Costa Rica, die sich der schwierigen Situation bewusst war, gründete eine Abteilung für Genossenschaften, um die Bildung solcher Organisationen zu fördern, die auf Solidarität, gemeinsamer Anstrengung und einem Dienstleistungs- statt Gewinnprinzip basierten.

Eine Gruppe von Kaffeebauern aus Heredia, unterstützt von Vertretern der Nationalbank, bildete den Zentralen Ausschuss zur Gründung einer Kaffeebauernkooperative. Nach intensiven Überzeugungsarbeiten fand am 9. April 1961 die Gründungsversammlung der Heredia Kaffeebauernkooperative mit 267 Mitgliedern statt.

Diese neue Organisation benötigte einen Namen, und in einer der ersten Sitzungen des Vorstands schlug der Vizepräsident, Herr Luis Omar Chavarría, vor: „Diese Genossenschaft entstand aus dem Protest kleiner Kaffeebauern, die in der Vereinigung ihrer Kräfte die Freiheit sahen, ihre kleinen Unternehmen nach eigenem Ermessen zu führen und nie wieder den Launen der Reichen ausgeliefert zu sein. Ich schlage vor, dass wir unsere Genossenschaft COOPE LIBERTAD R.L. nennen.“ 

Dieser Vorschlag spiegelte die Gefühle der kleinen Kaffeebauern und ihren Wunsch nach einer eigenen Organisation wider und wurde einstimmig angenommen.

Heute, mehr als fünf Jahrzehnte nach ihrer Gründung, ist Coopelibertad nach wie vor die Genossenschaft der Mehrheit der Kaffeebauern in der Provinz Heredia. Ihr Name, unterstützt durch die Qualität ihrer Produkte, ist in den wichtigsten nationalen und internationalen Märkten anerkannt.

Kolumbien

Hacienda Misiones, gelegen in Mesitas del Colegio, Cundinamarca, ist eine traditionsreiche Kaffeefarm, bekannt für exzellenten Kaffee und faire Arbeitsbedingungen. Gegründet 1899, war sie einst eine der größten Plantagen Kolumbiens mit 1300 Hektar und 400 Tonnen Jahresproduktion.

Während der Erntezeit war die Hacienda ein geschäftiger Ort: über 250 Maultiertreiber, 150 ansässige Familien und 500 wandernde Pflücker arbeiteten hier. Die Weiterverarbeitung fand in vier Gebäuden mit schottischen Maschinen statt, darunter Guardiolas mit 3000 kg Kapazität und leistungsstarke Mühlen. Die Farm erzeugte ihren eigenen Strom mit einer Pelton-Turbine – damals wie heute.

Fertig aufbereitet wurde der Kaffee per Maultier zur Hauptstraße transportiert, wo er auf LKW verladen und zum Magdalena-Fluss gebracht wurde. Von dort aus reiste er per Boot nach Santa Marta oder Barranquilla. Misiones war sogar börsennotiert und wechselte von englischem in kolumbianischen Besitz. Heute gehört sie Luis Fernando Lloreda, dem Enkel von Pedro Londoño.

Mit einem Büro in Hamburg steuerte Misiones früher den Export und arbeitete mit klassischen Arabica-Sorten wie Typica und Bourbon. Später kamen Castillo und Colombia hinzu. Traditionell wurden alle Kaffees gewaschen verarbeitet. Bis 2010 erstreckte sich der Anbau über 600 Hektar, doch der bewaffnete Konflikt machte Kaffee unrentabel. Misiones diversifizierte und setzt nun auch auf Passionsfrucht, Macadamia und Pitahaya.

Heute baut die Hacienda auf 40 Hektar 17 Varietäten an, darunter Moka, Sudan Rume, Geisha und Java. Die Farm setzt auf moderne Anbau- und Verarbeitungstechniken, nachhaltige Methoden und soziale Verantwortung.

Arbeitsbedingungen auf der Hacienda Misiones

  1. Faire Löhne: Über dem gesetzlichen Mindestlohn.

  2. Sichere Arbeitsbedingungen: Schutzausrüstung und Schulungen.

  3. Zusätzliche Leistungen: Krankenversicherung, Bildungsangebote, Wohnunterstützung.

  4. Mitarbeiterpartizipation: Regelmäßige Meetings zur Mitbestimmung.

  5. Gemeinschaftsförderung: Investitionen in Schulen und Gesundheitszentren.

Diese soziale Verantwortung hebt Misiones von anderen Produzenten ab. Motivierte, zufriedene Mitarbeiter sorgen für bessere Kaffeequalität.


Unsere Verbrauchsempfehlung

Wir trinken diesen Kaffee am liebsten als modern-klassischen Espresso. Bei Espressomaschinen mit Temperaturverstellung wählen wir eine höhere Temperatur.

Mit 9s PI und sofortigem Hauptdruck bekommen wir bei einer Ratio von 1:2-2,2 super die Blaubeere rausgekitzelt. Wir liegen bei 31s (inkl. PI), ohne Preinfusion empfehlen wir 25-27s.
Je weiter der Espresso abkühlt, desto schokoladig-nussiger wird er.
Mit Milch aufgegossen, bindet das Fett die Säure und der Kaffee wird dominant vollmilchschokoladig süß.

Bei voll-manuellen Espressomaschinen wie dem Robot, oder generell bei niedrigeren Bezugstemperaturen ist auch der reine Espresso super süß und schokoladig.

Unsere absolute Empfehlung für Vollautomaten - aufgepasst, der Mahlgrad sollte hier deutlich auf fein eingestellt sein!

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