Kaffee: Marienstrasse

Marienstrasse

Orangenzest • Honigmelone

Röstgrad: medium light

Herkunft: Peru, Cusco, Pacaybamba im Incahuasi Valley

Farm und Größe: Finca Ama Junjahuankichu, 3 ha, 2220 masl

Farmer & Produzent: Eulogio Chipao

Varietäten: Typica & Bourbon

Aufbereitung: Washed, Dry Honey (24h Gärung)

Erntejahr: Ende 2023

SCA-Score: 86

FOB: 7,72 USD/kg  

Unser Einkaufspreis: 11,60 €/kg

Importeur:in: APU - Coffee Traceability Peru / Justin Miles

in Beanconqueror importieren

Grundpreis: 40 €/kg ・ inkl. MwSt. ・ zzgl. Versandkosten

Neuer Rohkaffee seit 12.06.!

Marienstr. - Siebträger / Vollautomat / Herdkanne / Filterkaffee / Presskanne

Die Marienstraße ist die Straße Flensburgs, die untrennbar mit Rum verbunden ist.
Ähnlich wie guter Rum trägt auch unsere Marienstraße exotischere Noten von Orangenzesten, Steinfrüchten und leichten Einschlägen von Vanille.

Eulogio Chipao

Eulogio Chipao gilt als sehr aktives Mitglied in der lokalen Pacaybamba-Gemeinschaft und war drei Jahre lang (2018-2021) Präsident der Incahuasi Kooperative. In dieser Rolle fungierte er als Vertreter der Farmer:innen, war zuständig für das Qualitätsmanagement und kontrollierte die produzierten Kaffeevolumina sowie die Zahlungen an die Farmer:innen, um sicherzustellen, dass diese ihren fairen Anteil am FOB erhalten.

Unser Importeur Justin lernte Eulogio in seinem kleinen Café in Pacaybamba kennen, wo er seinen eigenen Kaffee röstet und an den lokalen Markt verkauft. Auf dem Weg zur Farm erfuhr Justin mehr über die Incahuasi-Kooperative und wie die Gemeinschaft als Ganzes funktioniert.

Zur Incahuasi-Kooperative

Die Mitglieder jedes Ausschusses in der Incahuasi-Kooperative teilen dieselbe Inka-Abstammung und -Kultur. Traditionell teilen sie die Arbeitsprozesse innerhalb der Gemeinschaft auf und verwenden heutzutage immer noch dieselben Methoden der Minka- (Arbeitsaufteilung bei Infrastrukturprojekten in der Gemeinschaft) und Ayni-Kultur (tägliche Arbeitsteilung und Zusammenarbeit zwischen den Bauer:innen). Durch diese Zusammenarbeit bei der Arbeit werden die Praktiken unter den Bauer:innen verfeinert und in der Inka-Tradition weiter perfektioniert.

 

LANDWIRTSCHAFT

In der Incahuasi-Kooperative werden gemeinsame Methoden der Agroforstwirtschaft angewendet. Zudem stellt die Kooperative ausgebildete Agronomen, die auf dem Feld mit den Bauer:innen zusammenarbeiten und ihr Wissen sowie ihre Unterstützung bei der Verwendung von organischem Kompost und Düngemitteln einbringen. Dieser Prozess wird zweimal im Jahr durchgeführt, sowohl für die Blütezeit als auch während der Reifung der Kaffeekirschen.

Viele Bauer:innen trennen ihre Kaffeeplantagen von anderen landwirtschaftlichen Produktionen und pflanzen zwischen den Kaffeepflanzen nur Schattenspender an. Meist werden indigene Baumarten wie Cedro, Tarco, Robel und Yanay als Schattenspender verwendet, was zur Erhaltung des Ökosystems und der Insektenpopulationen beiträgt.

Die Ernte im Incahuasi-Tal ist aufgrund der extremen Höhenlage und des abgeschiedenen Klimas im Südwesten von Cusco die späteste in Peru. Sie beginnt im September, erreicht im Oktober ihren Höhepunkt und endet in den höheren Lagen im November und Dezember.

 

VERARBEITUNG

Der Großteil des Kaffees aus der Incahuasi-Kooperative wird vollständig gewaschen. Die Kooperative wendet bei diesem Kaffee aufgrund der sehr stabilen Trockenbedingungen und der Höhenlage die Methode der „trockenen Honigfermentation“ (Washed Dry Honey) mit einer 24-stündigen Gärung an.

Bei der vorher stattfindenden Ernte werden dafür nur vollreife Kirschen gepflückt und vor dem Entpulpen in ein Schwimmtank eingetaucht, um die Dichte der Kaffeekirschen zu ermitteln. Gesunde und kompakte Bohnen sinken auf den Boden während die unreifen und von Insekten beschädigten Kirschen schwimmen bleiben und anschließend aussortiert werden. (Floating-Verfahren) Sobald dieses Aussortieren erfolgt ist, werden die Kirschen in saubere, trockene Fermentationstanks gelegt, um sie in ihrem eigenen Fruchtfleisch fermentieren zu lassen. Das kühle Klima sorgt dabei für einen stabilen Prozess, mit Fermentationszeiten zwischen 24-36 Stunden. Unser eingekaufter Rohkaffee durchläuft dabei eine Fermentationszeit von 24h. Ein positiver Aspekt der Trockenfermentation ist die Reduzierung von Abwasser auf die Umwelt.

Nach der Fermentation wird der Kaffee vollständig gewaschen, auf erhöhte Trockenbette gelegt und im kühlen Klima auf einer Höhe von ca. 1900-2100 Höhenmetern 5–6-mal am Tag gleichmäßig gewendet. Das Trocknen in dieser Höhenlage dauert 10 bis 12 Tage, um einen stabilen Feuchtigkeitsgehalt von 10-11,5 Prozent zu erreichen. Nach dem Trocknen wird der Kaffee zur Zentrale der Incahuasi-Kooperative in Andahuaylas transportiert, wo er einer Qualitätskontrolle durchläuft und auf über 2800 Höhenmetern bei kühler und sehr stabiler Luftfeuchtigkeit gelagert wird.


Unsere Verbrauchsempfehlung

Für uns ist diese Röstung ein fruchtiger Espresso, lässt aber auch die Zubereitung als herb-fruchtiger Filterkaffee zu.
Wir empfehlen 30g auf 500ml für den Filterkaffee mit bereits leicht abgekühltem Wasser (92°C). Den Mahlgrad solltet ihr leicht gröber wählen als für unsere fruchtigen Alternativen. Die Durchlaufzeit liegt bei 2:45 min

Als Espresso ziehen wir die Marienstraße knapp unter 1:2 Verhältnis bei 9s PI und gesamter Laufzeit von 31s.
Im Flat White sind wir sogar nur bei einer Ratio von 1:1,2.
Für den Espresso empfehlen wir eine Laufzeit von 24-26s (+PI), für den Ristretto entsprechend weniger.
Je nach Vorliebe empfehlen wir eine mittlere bis leicht niedrigere Temperatur.

Auch für hochwertige Vollautomaten zu empfehlen und mal eine angenehme Abwechselung. 

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