Hacienda Misiones

Hacienda Misiones, gelegen in Mesitas del Colegio, Cundinamarca, ist eine traditionsreiche Kaffeefarm, bekannt für exzellenten Kaffee und faire Arbeitsbedingungen. Gegründet 1899, war sie einst eine der größten Plantagen Kolumbiens mit 1300 Hektar und 400 Tonnen Jahresproduktion.

Während der Erntezeit war die Hacienda ein geschäftiger Ort: über 250 Maultiertreiber, 150 ansässige Familien und 500 wandernde Pflücker arbeiteten hier. Die Weiterverarbeitung fand in vier Gebäuden mit schottischen Maschinen statt, darunter Guardiolas mit 3000 kg Kapazität und leistungsstarke Mühlen. Die Farm erzeugte ihren eigenen Strom mit einer Pelton-Turbine – damals wie heute.

Fertig aufbereitet wurde der Kaffee per Maultier zur Hauptstraße transportiert, wo er auf LKW verladen und zum Magdalena-Fluss gebracht wurde. Von dort aus reiste er per Boot nach Santa Marta oder Barranquilla. Misiones war sogar börsennotiert und wechselte von englischem in kolumbianischen Besitz. Heute gehört sie Luis Fernando Lloreda, dem Enkel von Pedro Londoño.

Mit einem Büro in Hamburg steuerte Misiones früher den Export und arbeitete mit klassischen Arabica-Sorten wie Typica und Bourbon. Später kamen Castillo und Colombia hinzu. Traditionell wurden alle Kaffees gewaschen verarbeitet. Bis 2010 erstreckte sich der Anbau über 600 Hektar, doch der bewaffnete Konflikt machte Kaffee unrentabel. Misiones diversifizierte und setzt nun auch auf Passionsfrucht, Macadamia und Pitahaya.

Heute baut die Hacienda auf 40 Hektar 17 Varietäten an, darunter Moka, Sudan Rume, Geisha und Java. Die Farm setzt auf moderne Anbau- und Verarbeitungstechniken, nachhaltige Methoden und soziale Verantwortung.

Arbeitsbedingungen auf der Hacienda Misiones

  1. Faire Löhne: Über dem gesetzlichen Mindestlohn.

  2. Sichere Arbeitsbedingungen: Schutzausrüstung und Schulungen.

  3. Zusätzliche Leistungen: Krankenversicherung, Bildungsangebote, Wohnunterstützung.

  4. Mitarbeiterpartizipation: Regelmäßige Meetings zur Mitbestimmung.

  5. Gemeinschaftsförderung: Investitionen in Schulen und Gesundheitszentren.

Diese soziale Verantwortung hebt Misiones von anderen Produzenten ab. Motivierte, zufriedene Mitarbeiter sorgen für bessere Kaffeequalität.

Kaffee und Verarbeitung

Misiones baut Kaffee auf 1500-1900 m Höhe an. Nach der Ernte geht es per LKW zur Aufbereitungsstation. Je nach Methode durchlaufen die Bohnen Fermentationsprozesse, bevor sie gewaschen oder getrocknet werden. Kaffeeschalen werden als Wurmkompost genutzt, um die Böden natürlich zu düngen.